Schostakowitsch ist ein überragender Komponist, der bei Stalin in Ungnade gefallen ist und sich mit seiner künstlerischen Arbeit plötzlich im Fadenkreuz zwischen den eigenen Vorstellungen und den Vorgaben der Mächtigen wiederfindet. Ein grossartiger Roman über die Freiheit der Kunst - aktueller denn je!!!
Gelesen von Gudrun Lack
Worte entstehen durch eine Aneinanderreihung von Buchstaben - Geschichten entstehen durch die Aneinanderreihung von Worten - Bücher entstehen durch die Aneinanderreihung von Geschichten …
und dieses Buch ist ein zauberhaft gestaltetes Exemplar für grosse und kleine Leser, die dies grafisch und haptisch zu schätzen wissen.
Gelesen von Gudrun Lack
Eine Frau und ein Mann, beide über siebzig, beide verwitwet, beide
allein, Nachbarn in einer amerikanischen Kleinstadt. Eines Tages steht
sie vor seiner Tür und fragt ihn, ob er nicht bei ihr übernachten will.
Er will. So liegen sie beide bald jede Nacht nebeneinander und reden.
Aus dieser Flucht vor der Einsamkeit entwickelt sich nach und nach mehr.
Doch auch die Ablehnung ihrer Beziehung wächst: Die Mitbürger, ihre
Kinder... Übersetzt von Pociao und die weiß, was gut ist!
Gelesen von Alessandra Lampis
Vor fünf Jahren wurde das kleine Pyrenäen-Dorf Monteperdido von einem fürchterlichen Verbrechen erschüttert. Zwei junge Mädchen verschwanden über Nacht spurlos. Niemand weiß, wo sie stecken. Niemand hat sie seitdem gesehen. Bis plötzlich eines der Mädchen wieder auftaucht.
Was nun beginnt, ist die spannende Aufklärung eines wahren Kriminalfalls, mit einer ungewöhnlichen Kommissarin und einer sehr dichten Erzählweise, die die Bedrohlichkeit und Faszination dieser fernen Ecke der Pyrenäen wunderbar wiedergibt und mich bis zum Schluss mit ungewöhnlichen Wendungen und einer sehr düsteren Atmosphäre gefesselt hat.
Gelesen von Stefanie Hösch
Beschreibung München 1918. Der Krieg ist verloren, Kriegsverletzte kehren von den Schlachtfeldern heim. Die Ärztin Julie Landauer, die echte Zuneigung nicht kennt, begegnet auf unheilvollem Weg dem liberalen Zeitungsredakteur Karl Kupfer. Sie entwickelt plötzlich Gefühle, die absolut tabu sind, denn sie betreut seine Frau, die unheilbar an Diabetes erkrankt ist. Auch Karl ist bezaubert von der Ärztin. Als sich der Zustand der Kranken drastisch verschlechtert, kann nur eine neue Therapie in Marseille sie retten. Gibt es dennoch eine Chance für die Liebenden? Eine gelungene Balance zwischen bewegenden Begegnungen und politischem Geschehen. Eine fesselnde und eindringliche Geschichte von Liebe und Menschlichkeit. Wunderbar!
Gelesen von Stefanie Hösch
Das ist die Geschichte von Erich und Katharina. Den alten Herr und die Schülerin, die von zu Hause weggegangen ist verbindet eine Gemeinsamkeit : Sibirien. Für Erich ein Sehnsuchtsort, daran geknüpft gute wie schlimme Erinnerungen. Für Katharina ist es einfach nur eine unwirtliche, weit entfernte Region, in der ihr Vater arbeitet. Erich, der sich der Landschaft mit den "betrunkenen " Bäumen so innig verbunden fühlt hat ein paar Vertreter davon in sein Schlafzimmer gepflanzt. Seine Versuche dieses Geheimnis und gleichzeitig seine Autonomie zu wahren werden immer hilfloser. Und Katharinas Leben gestaltet sich auch nicht einfacher... Aber dann wird doch noch (fast ) alles gut. Eine ganz und gar schöne, interessante Geschichte in einer klaren, feinen Sprache geschrieben.
Gelesen von Bianca Jahn- Hommen
Schlafen werden sie später, die beiden Freundinnen aus Kindertagen Márta Horváth und Johanna Messner. Die eine weil ihr das Leben als
Schriftstellerin und dreifache Mutter zwischen Schreibtisch, Autorenlesungen und Krankenwachen am Kinderbett einfach keine Zeit dafür übrig lässt, die andere weil sie mit ihrer zurückliegenden Krebserkrankung, der Erinnerung an ihre schwierige Kindheit und der Trennung von ihrem Partner zurechtkommen muss und deshalb oft genug keinen oder wenig Schlaf findet. Es ist ein Briefroman, eigentlich ein Email-Roman, in dem wir über 3 1/2 Jahre (688 Seiten!) am Leben der beiden teilhaben. Márta lebt mit ihrer Familie in Frankfurt, Johanna im "schwarzen Wald". Zu weit entfernt um sich oft genug sehen zu können. Aber sie telefonieren und sie schreiben sich und das in anmutiger, poetischer Weise mit Sprachwitz und vielen "traumschönen" Zitaten ihrer bevorzugten Dichter. Allen voran Droste Hülshoff, deren Naturlyrik Gegenstand von Johannas Doktorarbeit ist. Und obwohl es ein feinsinniger Schriftwechsel von großer Zartheit ist bleiben die Nöte und Alltagssorgen nicht ausgeklammert. Und sie bleiben sich stets innig zugewandt wenn sie sich über ihre beruflichen Erfolge, ihre Ängste und Launen und das Schicksal austauschen.
Es ist ein Buch über das Leben und die Freude daran und über Krankheit und Tod - nicht mehr aber eben auch nicht weniger!
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
Boo heißt eigentlich Oliver und ist als hochbegabter Schüler an seiner Schule eher unbeliebt. Seine Mitschüler machen es ihm nicht leicht. Als er gerade an seinem Spind steht, fällt er wegen seines angeborenen Herzfehlers tot um. So seine Erinnerung. Er erwacht in einer anderen Welt, in der er von 13 jährigen Jungs und Mädchen umgeben ist. Zig, der über alles wacht , versorgt die Jugendlichen mit allem was sie benötigen.Als eines Tages sein Mitschüler Johnny in dieser neuen Welt auftaucht, erfährt er mehr über seinen plötzlichen Tod. Dieses Ereignis stellt die neu gewonnene Freundschaft zwischen Boo und Johnny auf eine harte Probe. Neil Smith erzählt aus Sicht von Boo, die sehr skurrile Geschichte über das Leben im Zig-Jenseits. Mit Witz und Spannung schafft er es das doch ernste Thema sehr unterhaltsam zu präsentieren.Die Besonderheit: Der Verlag hat diesen Titel mit elf verschiedenfarbigen Buchcovern herausgegeben.
Gelesen von Katharina Speer-Langbein
Loretta wächst in einer strengen Mormonen-Familie auf. Völlig unakzeptabel, ja geradezu skandalös ist ihr Verhältnis zu Bradshaw, einem gutaussehenden und in vollem Saft stehenden jungen Mann. Er drängt sie, mit ihm abzuhauen. Loretta zögert. Und zögert etwas zu lange. Ihre Eltern erfahren von der Verbindung der sich Liebenden und ziehen Konsequenzen: Loretta wird mit Dean verheiratet, der bereits schon eine Frau und mehrere Kinder hat. Um Loretta nahe zu sein, läßt sich Bradshaw bei Dean anstellen. Da Loretta wirklich hübsch ist, kommen bald noch der eine oder andere Mann ins Spiel. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, tragisch und turbulent. Aber es ist vorallem auch die Sprache, welche die Figuren und Charaktere plastisch entstehen lässt.
Gelesen von Dieter W. Fried
Wieder legt der Hanser Verlag ein Buch vor, welches lange nachhallt.
Annabelles Kindheit verläuft ruhig und unspektakulär in einem ländlichen und beschaulichen Dorf. Bis eines Tages Betty in die Klasse kommt und mit ihr unerahntes, unbekanntes. Lügen, Anschuldigungen, Verleumdungen, mit heftiger krimineller Energie. Annabelle muß sich wehren, für sich selber, aber auch für ihren Toby, dessen Unschuld sie beweisen muß.
Geschrieben für junge Menschen, empfohlen zu lesen für alle Menschen.
Gelesen von Dieter W. Fried
Die 16-jährige Hope reist mit ihrer resoluten Mutter nach Montana auf eine Pferderanch im Nirgendwo. Dort trifft sie auf Cal, der ihr sofort ans Herz wächst. Sie findet ein Tagebuch von Emily, das sie in Bann zieht und ihr ganzes Leben verändert. Im Jahr 1867 in Montana, reist die 16jährige Emily zu ihrem zukünftigen Ehemann. Allerdings überlebt sie nur knapp einen Unfall mit der Pferdekutsche. Nat findet sie und bringt sie zu einer einsamen Hütte, wo Emily sich erholt. Sie lernt Nat kennen und lieben. Lucy Inglis erzählt zwei eng miteinander verbundene Liebesgeschichten, die auch die Geschichte der Indianer und das Leben in Montana wunderbar darstellen. Ein wunderschöner und mitreißender Jugendroman für Pferdeliebhaber!
Gelesen von Katharina Speer-Langbein
Der katholische Teil von Belfast in den frühen achtziger Jahren ist ein erschreckender Ort für einen ebenso klugen wie feinfühligen Jungen, dessen bester Freund seine kleine Schwester ist und dessen Lieblingsfilm "Der Zauberer von Oz". In seiner Phantasie erträumt sich Mickey eine Zukunft als Filmstar in Amerika, obwohl seine Welt bereits hinter der nächsten Straßenecke endet. Unterdessen entdeckt er seine Liebe für das unerreichbare Nachbarmädchen, hat Angst vor der neuen Schule mit den wilden Jungs und macht einen Ausflug zu den verbotenen Hügeln, um einmal einen Blick dahin zu wagen, wo alles anders ist und eine bessere Zukunft auf ihn warten könnte. Nicht zuletzt um seiner mutigen, resoluten und nimmermüden Mutter zu einem kleinen Stück vom Glück zu verhelfen, entwickelt Mickey einen überraschenden Plan. Paul Mc Veighs erster Roman ist ein geniales Buch in dem mich die Sprache, die Feinfühligkeit des Autors gegenüber seinem Protagonisten, die ordentliche Portion schwarzer Humor und die feine Spur Utopie
Gelesen von Stefanie Hoesch
Romeo und Julia heute: Von der unmöglichen Liebe zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser
Die Tel Aviverin Liat lernt in New York den Maler Chilmi kennen, der aus Ramallah stammt. Die beiden verlieben sich, wohl wissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat: Wenn die Zeit in New York vorbei ist, wird auch die Beziehung, die eigentlich nicht sein darf, zu Ende gehen. Doch Liat und Chilmi haben die Rechnung ohne ihre Gefühle gemacht
Die Sprache ist sehr schön und klar gehalten. Alltägliche Dinge werden sehr detailliert beschrieben und man kann sich das Leben dieser zwei Menschen in New York gut vorstellen und sich sehr gut in die Handlung hineinversetzen. Es ist sehr spannend zu lesen, wie sich diese schwierige Konstellation der Beziehung zwischen einer Israelin und einem Araber weiterentwickelt und es bleibt einem nichts anderes übrig, als das Buch zu Ende zu lesen.
Gelesen von Stefanie Hoesch
Was für eine Perspektive, was für ein Buch! Meine erste Reaktion:
Ungläubiges Kopfschütteln. Mein erster Impuls: Les ich nicht. Das wäre
ein großer Fehler gewesen, denn es hätte mich um die Lektüre des in
meinen Augen besten Buchs des Herbstes gebracht. Ein ungeborenes Kind
erklärt die Welt- inklusive eines Mordkomplotts. Wie gesagt, was für
eine Perspektive!
Gelesen von Alessandra Lampis
Im ersten mit "Licht" betitelten Teil dieses Eheromans steht der charmante Strahlemann Lancelot Satterwhite genannt Lotto im Mittelpunkt. Er ist der geliebte und verwöhnte Spross eines Mineralwasserfabrikanten aus Florida. Nach unzähligen Affären verliebt er sich in die bezaubernde Mathilde und heiratet sie. Mit der schönen Ehefrau an seiner Seite gelingt ihm allmählich auch der berufliche Aufstieg vom erfolglosen Schauspieler zum erfolgsverwöhnten Theaterautor. Sie sind ein glamouröses Paar in einer leidenschaftlichen Beziehung. Doch wo Licht ist gibt es bekanntlich Schatten und in Mathildes Fall eben auch flammenden Zorn. Im gleichnamigen, zweiten Teil des Buches nimmt die Handlung richtig Fahrt auf. Nun erzählt Mathilde von ihrer freudlosen Kindheit, dem Heranwachsen, verstörenden Begegnungen, dem Grund der Kinderlosigkeit und ihrer nicht immer glanzvollen Ehezeit. Dass das meiste davon ihrem Ehemann verborgen und sie weiterhin die loyale und unterstützende Ehefrau bleibt, mag für uns unverständlich sein. Es ist aber auch überraschend tröstlich.
Ein eindrucksvolles und kluges Buch wie ich finde.
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
Großartig und gewaltig, sprachmächtig und erschütternd!
In einem abgelegenen Tiroler Bergdorf quartiert sich der Wiener Historiker Max Schreiber ein um in einem alten Kriminalfall zu recherchieren.
Die Dorfbewohner ablehnend bis feindselig. Und in dem Dorf begegnet Max seiner großen Liebe. Das Dorf und die Natur in Aufruhr.
Sprache und Handlung ziehen den Leser tief hinein in ein heftiges Drama.
Gelesen von Dieter W. Fried
Etwas leichtes für zwischendurch.
Jannek Blume ist Schauspieler, dabei doch eher im Bereich des Kindertheaters. Durch einen Zufall - oder war es doch das Schicksal? - lernt er seine Nachbarin Larissa kennen. Chefarzttochter. Die zwei haben es nett miteinander und es wäre auch gut gegangen, aber dann kommt Nachwuchs, Timmi, mit ihm die Trennung und der damit verbundene Sorgerechtsstreit. Leserinnen und Leser aufgepaßt: man kann aus Büchern so viel lernen und sich dabei köstlich amüsieren. Stefan Schwarz also: böse und sehr lustig.
Gelesen von Dieter W. Fried
Acht Stunden pures Adrenalin!
Jenny Aaron ist Mitglied einer Elitetruppe der Polizei. Und Jenny Aaron ist blind seit einem Einsatz in Barcelona vor fünf Jahren.
Nun wird sie zur Mithilfe nach Berlin gerufen, wo ein verurteilter Frauenmörder die Gefängnisspychologin getötet hat. Aber der Mörder ist nur der Auftakt für ein perfides Spiel, wo Jenny Aaron immer mehr zum Spielball und Racheobjekt wird.
Eine zutiefst faszinierende und hochintelligente Persönlichkeit in einem atemlosen Albtraum.
Bisher mein bester Krimi in diesem Jahr.
Gelesen von Dieter W. Fried
Im Jahre 1934 verläßt der 15 jährige Rabbinersohn Mosche Goldenhirsch seinen verwitweten Vater, um sich einem Wanderzirkus anzuschließen. Einerseits ist er in die Assistentin des legendären " Halbmondmanns " verliebt, andererseits ist ihm das Leben an der Seite seines frommen und trinkenden Vaters unerträglich.
Max Cohn, 10 Jahre alt, haut 2007 von zu Hause in Los Angeles ab, um den "Großen Zabbatini" zu finden. Von Zabbatini möchte und braucht er einen Liebeszauberspruch, mit dem er die Ehe seiner getrennt lebenden Eltern kitten möchte.
So bewegen sich Mosche und Max aufeinander zu und Emanuel Bergmann erzählt dies Geschichte mit feinem Humor und passender Dramatik. Magie, Illusion, Ernüchterung, Überlebenskampf - alles drin!
Gelesen von Dieter W. Fried
… ist ein bildgewaltiger Abenteurerroman, der in der Deltaregion vor der Küste New Orleans` spielt.
Dem 16 jährige Fischersohn Wes hat das Schicksal schon ordentlich zugesetzt. Der Hurrikan Katrina nahm ihm seine Mutter. Mit dem verbitterten Vater hält er es nicht mehr aus. Er heuert bei einem alten Shrimper an, doch die Shrimpfischerei, einst einträgliche Lebensgrundlage im Bayou, ist durch die Ölkatastrophe der Deep Water Horizon fast unmöglich geworden. Sein neuer Arbeitgeber der kauzige, einarmige Lindquist ist von der Suche nach Piratenschätzen besessen und Wes soll ihn dabei unterstützen.
Der Leser begleitet die beiden auf ihrem Weg durch die bizarren Sumpflandschaften, begegnet außer Alligatoren und Schlangen noch zwei glücklosen Kleinkriminellen, einem gewieften Mitarbeiter der Ölgesellschaft und einem unberechenbaren Zwillingspaar, die im Besitz einer Mariuhanaplantage sind. Dieses spektakuläre Szenario und ein souveräner Erzählton garantieren echtes Lesevergnügen!
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
Neue Krimiautoren aus Südafrika haben es schwer, denn es gibt schon DEN Krimitautor schlechthin: Deon Meyer. Ein deutsches Sprichwort sagt: Äpfel und Birnen kann man nicht vergleichen. Wenn Deon Meyer der Apfel ist, dann ist Sally Andrew die Birne.
Sie hat mit Tannie Maria das genaue Gegenteil von Benny Griessel geschaffen: Liebenswürdig, lebenslustig, Hobbydetektivin und exzellente Köchin. Davon profitiert auch der Leser, weil sich im Anhang ein wunderbarer Rezeptteil befindet.
Die Beschreibungen hinzugenommen, die eine wunderschöne Landschaft heraufbeschwören, lassen einen an eine perfekte Idylle glauben, aber es ist ein Krimi …
Gelesen von Alessandra Lampis
Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Während des Krieges stand er stets auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann vermutet bald, dass es zwischen den beiden Fällen eine Verbindung gibt. Doch diese nachzuweisen gestaltet sich schwierig. Aber Tommy Bergmann gibt nicht auf und begibt sich auf eine schwierige Spurensuche ... Dieses Krimidebüt aus Skandinavien springt gekonnt, zwischen Norwegen während des zweiten Weltkrieg es und Oslo im Norwegen im Jahre 2003. Dieser manchmal sehr rasante Perspektivwechsel macht das Buch noch spannender als es ohnehin schon ist. Es ist kein bluttriefender Thriller,bei dem man sich als Leser schon vor dem nächsten Mord fürchtet. Viel eher ist „Der letzte Pilger“ ein atmosphärisch dichter, gehaltvoller und kluger Kriminalroman, für den man sich ruhig ein Wochenende freischaufeln sollte.
Gelesen von Stefanie Hösch
Stendal in den dreißiger Jahren: Hier kreuzen sich die Wege von Margo und Helene. Margo ist Lehrling in der Buchhaltung von Photo Werner, Helene Fotografin. Zwei starke Frauen, denen das Schicksal ganz unterschiedlich mitspielt, verbindet ein tragisches Geheimnis, das sich wie ein roter Faden durch ihr Leben ziehen wird.
Ja, es geht auch um einen Mann, aber hier werden Sie mit einem Frauen- und ein Familienroman im besten Sinne unterhalten. Es wird gelacht, geweint, geliebt, getrennt, geboren und gestorben. Der historische Verlauf ist bei dieser deutsch- deutschen Geschichte klar, die Handlung und die Spannungen, die die Autorin aufbau sind jedoch immer wieder überraschend. Vorsicht, es ist keine verträumte Liebesgeschichte mit vorhersehbarem Ausgang , sondern ein faszinierender Roman in dem ich 70 Jahre deutsche Geschichte hautnah gespürt und gleichzeitig die Lebensgeschichte zweier starker Frauen miterlebet habe.
Gelesen von Stefanie Hösch
"Lesen hilft" - diesem Satz vom Klappentext ist nicht mehr viel hinzuzufügen …
Rainer Moritz gibt als profunder Kenner der Literaturlandschaft Lesetipps für jeden Gemütszustand und für alle Lebenslagen!
Ein Buch, das Sie notfallmässig immer in Ihrem Regal haben sollten.
Gelesen von Gudrun Lack
Vom Titelbild kann man bei diesem Buch schon auf den Inhalt schliessen: es geht um das Alter, um die Furchen, die das Leben hinterlassen hat, um das Zurückbesinnen auf sich selbst, auf das Erlebte.
Eine Geschichte über drei alte Männer in der Einsamkeit der nordkanadischen Wälder. Sie haben sich dorthin verzogen, um Ihre Wunden, die das Leben Ihnen zugefügt hat, zu lecken und auf das Ende zu warten - beeindruckend erzählt !
Gelesen von Gudrun Lack
Sir Edward Feathers einst angesehener Anwalt in der Kronkolonie Hongkong, zieht zusammen mit seiner Frau Betty zurück aufs englische Land um dort einen angenehmen und kultivierten Lebensabend zu verbringen. Nach dem überraschenden Tod Bettys ist es jedoch vorüber mit Edwards Seelenfrieden. Zur Trauer um seine langjährige Gefährtin kommen nun auch die schmerzlichen Erinnerungen an seine ferne Kindheit in Malaysia, die harten Jahre in der englischen Pflegefamilie, zu der er im zarten Alter von viereinhalb Jahren geschickt wurde, die Internatszeit und seine mühsamen beruflichen Anfänge als junger Anwalt in London.
Mit feinem Humor erzählt die Autorin wie der stets korrekte Old "Filth" (Abkürzung für:
"Failed in London Try Hongkong") energisch seinen Alltag zu meistern versucht und oft genug an der modernen Welt (ver-)zweifelt.
Dieser wunderbare Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie ... ich warte voller Vorfreude auf eine Fortsetzung im nächsten Frühjahr.
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
Wer wissen will,wie es ist, in ein fremdes Land zu kommen und wer wissen
will, wie es sich anfühlt, alles hinter sich lassen zu müssen: die
Familie, die Sprache, die Gewohnheiten und die vertraute Umgebung, der
kann es in diesem Buch erfahren. Gary Shteyngart erzählt die Geschichte
seiner Familie, die aus Russland in die USA emigrierte mit tiefschwarzem
Humor.
Der "kleine Versager", wie er von seinen Eltern liebevoll genannt wurde
kann schreiben!
Gelesen von Alessandra Lampis
Der Norden Frankreichs ist trotz Bannalec auf der Krimilandkarte noch
ein weißer Fleck.
Das könnte sich mit dem Auftritt des in Ungnade gefallenen
Personenschützers Nicolas Guerlain ändern.
Vom Glanz der Hauptstadt in die langweilige Provinz versetzt, hat er es
plötzlich mit einem Fall zu tun, der ihn, immer noch seiner eigenen
unglücklichen Liebesgeschichte nachtrauernd, in eine über vierzig Jahre
zurückliegende unglückliche Liebesgeschichte hineinzieht.
Gelesen von Alessandra Lampis
Susan ist Experimentalphysikerin, hantiert gern mit dem Brecheisen und bäckt nachts um drei Croissants für ihre Familie. Und sie hat eine außergewöhnliche Gabe: Jeder, der mit ihr spricht, wird absolut aufrichtig. Jetzt soll sie einem hochrangigen Justizbeamten ein geheimes Protokoll beschaffen: Ein Gremium hochkarätiger Wissenschaftler erforscht die Gefahren der Zukunft. Doch plötzlich kommt ein Mitglied nach dem anderen auf grausame Weise um.
Mit irrwitzigen Einfällen, technischem Know-How und ihrem einzigartigen Effekt kämpft Susan darum, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Eine Wissenschaftlerin, die dem Leser nobelpreisverdächtig vorkommt, skandinavisch brutale Morde und Esoterik, geht das und macht das Lesen Spaß? Ich finde schon, denn die Geschichte ist so spannend, dass man sie nicht aus der Hand legen kann, so schräg, dass sie schon wieder gut ist und hat eine sehr ungewöhnliche Frau als Heldin. Auch für Leserinnen, die eigentliche keine skandinavischen Krimis mögen, geeignet.
Gelesen von Stefanie Hösch
Im 20. Jahrhundert diskutierten, lebten und kämpften junge Menschen an amerikanischen Universitäten, in Frankfurt und Moskau für eine gerechte Ordnung, für eine bessere Zukunft. Doch aus ehemaligen Revolutionären sind Manager geworden, die in globale Geschäfte mit dubiosen Deals involviert sind. Jochen Brockmann ist erfolgreicher Sales Manager, doch er verstrickt sich in ein abstürzendes System, Sylvester Lee Fleming ist ein skrupelloser Geschäftemacher, Finanz-Investor und Risiko-Berater. Er erscheint, als Retter, Verführer und Versucher. Ist er ein Abgesandter des Teufels oder nur ein Psycho? Er kreuzt Brockmanns Weg. Ist das Zufall oder Plan?
Gibt es ein Buch das gleichzeitig Thriller ist und detaillierte psychologische Außen- Ansichten seiner Protagonisten bietet? Ja, und beides ergänzt und bekämpft sich immer wieder und stört beim Lesen nicht. Ulrich Peltzer ist ein genialer, aber kein einfacher Autor, seine Sätze in den Sätzen, durch Klammern oder Semikolon getrennt oder zusammengefügt, erleichtern das Lesen seines Romanes nicht, aber sie lassen den Leser auch nicht aus der Geschichte heraus. Der Verlag beschreibt das Buch als „philosophischen Roman und metaphysischen Thriller über das 21. Jahrhundert und die Gespenster der Vergangenheit“. Eine, wie ich finde, sehr gelungene Beschreibung.
Gelesen von Stefanie Hösch
Woher weiß diese junge Autorin das alles!? Haarscharf beobachtet und analysiert und meserscharf be- und geschrieben. Einzelne Geschichten von Menschen, die alle miteinander verbunden - oder soll man eher sagen - : verstrickt sind. "Momente der Klarheit": furchtbar, weil wahr und ungeschönt, gleichzeitig tröstlich und erheiternd.
Gelesen von Dieter W.Fried
Anhand der realen Ethnologen Gregory Bateson, Margaret Mead und Reo Fortune erzählt Lily King in ihrem Roman die wilde Geschichte der drei, welche sich Anfang des letzten Jahrhunderts in Papua Neuguinea trafen. Eine emotionale und intellektuelle Dreiecksbeziehung im Dschungel voller Gefahren und Krankheiten und rätselhafter Eingeborener. Hochintelligente Wissenschaftler in einer archaischen Welt - eine psychische und physische Ausnahmesituation.
In diesem Jahr mit meine faszinierenste Lektüre.
Gelesen von Dieter W.Fried
Vea Kaiser kann einfach erzählen! So unspektakulär, ruhig und phantasievoll, daß man sich wünscht, die Geschichte gehe immer weiter.
Los geht es an der griechisch-albanischen Grenze zu Beginn des letzten Jahrhunderts und führt über fünf Generationen hinweg nach Griechenland, Hildesheim, Amerika, St. Pölten, wieder nach Griechenland und durch Höhen und Tiefen einer Familie voller eigenwilliger und eigensinniger Mitglieder. Glück und Unglück, Kampf und Entbehrung und Reichtum und Trennung und Enttäuschung: alles und noch viel mehr begegnet dem Leser in diesem wunderbaren Buch.
Gelesen von Dieter W.Fried
Frieder hat versucht sich umzubringen. 17 Jahre ist er alt und der Versuch mißglückt. Nach der Psychiatrie zieht er ins leere Haus von seinem Opa. Mit dabei: der Erzähler und seine Freundin Vera, Cäcilie, die Freundin von Vera, Pauline aus der Psychiatrie - Pyromanin? - und der schräge Harry. Eine bunte, skurrile und auch explosive Mischung. Ja, es gibt sehr lustige Szenen im Buch, aber auch tieftraurige.
Gelesen von Dieter W.Fried
Mit seinem Krimidebüt "Treibland" ist eine beachtenswerte Stimme in der deutschen Krimilandschaft aufgetaucht. Und mit Adam Danowski, attestiert hochsensibel, ein liebenswerter, leicht verschrobener Hauptkommisar, jenseits von Wallander, Hole, Kluftinger.
Ein Mann wird in seinem Auto im Elbtunnel in Hamburg erschossen. Eigentlich genug Zeugen. Denkt man. Es geht weiter in der Tiefe und da ist unter der Stadt Hamburg einiges los. Nebenbei sucht Adam Danowski für sich und seine Familie ein neues Zuhause, in etwas ruhigerer Lage, ländlich, ungefähr da, wo das Opfer gewohnt hat.
Ein sehr feiner Krimi, den es zu lesen sich lohnt, wenn man vorher "Treibland" gelesen hat.
Gelesen von Dieter W.Fried
Anna war eine gute Ehefrau. Meistens.
So beginnt die Geschichte der Amerikanerin Anna, die mit mit ihrem Mann Bruno und ihren drei Kindern in der Schweiz lebt, in einem Vorort von Zürich. Sie geht nicht arbeiten und lebt, von außen betrachtet, ein sorgenfreies Hausfrauenleben. Innerlich aber bricht sie auseinander.
Sie hat keine Freunde und nach neun Jahren noch immer kein Deutsch gelernt. Zuflucht sucht sie beim Sex mit flüchtigen Bekanntschaften. Doch nichts scheint die Katastrophe, auf die Anna zusteuert, aufhalten zu können...
Gelesen von Stefanie Forstner
Chani Kaufmann ist eine intelligente junge Frau mit einem eigenen Kopf, was ihre Chancen auf dem jüdisch-orthodoxen Heiratsmarkt nicht unbedingt erhöht. Zumal ihr zukünftiger Ehemann Baruch Levy, der bald in Jerusalem studieren wird und Rabbi werden soll, aus einer reichen Unternehmerfamilie stammt.
Chaim Zilberman und Rebecca Reuben haben auch in Jerusalem studiert und sind heute Rabbi und Rebbetzin Zilberman in der ultraorthodoxen Londoner Gemeinde von Chani und Baruch.
Aus Liebe hat Rebecca in das streng geregelte Leben an der Seite eines Rabbis eingewilligt.
Das Buch läßt einen tief in das Leben einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde eintauchen und zeigt die Gefühle und Geheimnisse hinter den strengen Regeln und Geboten.
Gelesen von Stefanie Forstner
Eine wunderschöne Erzählung mit allen Facetten der Zuneigung im
eleganten Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
So stellt man sich die Liebe vor - sie überdauert sechs Jahrzehnte
und bringt dann im Alter zwei Menschen zueinander!
Gelesen von Gudrun Lack
Poesie und Rechteck, das passt zusammen, sowohl was die Buchform als
auch das Spielfeld angeht.
Wer einigermaßen etwas vom Fußballspiel versteht, kennt sie, diese
Poesie auf dem Platz, ausgehend von Namen wie Platini, Johann Cruyff und
dem letzten noch spielendem Künstler auf dem Rasen: Andrea Pirlo
Weniger künstlerisch, aber allemal lesenswert die Autobiografie
(zusammen mit Alessandro Alciato) von Andrea Pirlo »Ich denke, also
spiele ich«
Gelesen von Alessandra Lampis
Der Titel dieses Romans bezieht sich auf das gleichnamige Bild des Jugendstilkünstlers Heinrich Vogeler, auch bekannt als »Sommerabend«. Vor dem Barkenhoff in Worpswede hat sich eine illustre Schar versammelt: unter ihnen Otto Modersohn, die Damen
Clara Westhoff, Paula Modersohn-Becker und Martha Vogeler. Der Künstler selbst hat sich als Cellospieler halb verdeckt auf diesem Bildnis verewigt, nur fehlt der Dichter Rainer Maria Rilke.Die Gründe dafür erfährt der Leser bald...
Für sein Meisterwerk soll Vogeler in Oldenburg einen Preis erhalten. Er jedoch sieht sein erfolgreiches, profitables Schaffen selbstkritisch, als dekorativ und wenig wahrhaftig an.
Ganz im Gegensatz dazu der junge, eitle Dichter Rainer Maria Rilke, der sich nicht nur von Vogeler aushalten lässt, kokett die Frauen umschwärmt und sich in seiner
Rolle als melancholisches Genie gefällt.
Mit Klugheit, Witz und leichter Feder schreibt Klaus Modick über die Worpsweder Künstlerfamilie und ihren Mäzen Roselius. Beim Lesen fühlt man sich in die Landschaft mit ihren
reetgeckten Katen, den Birkenhainen, den Feldern und dem Moor versetzt und erliegt dem Zauber dieses einen Sommerabends.
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
William Andrews, 23 Jahre jung, hat seine Heimat Boston hinter sich gelassen um sein Glück im wilden Westen zu suchen.
Der ehemalige Harvardstudent findet sich in Butcher`Crossing einem kleinen verlassenen Nest im Nirgendwo wieder.
Er plant einen Jagdtrip in die wilde Natur um dort Wahrhaftigkeit und Freiheit zu finden. Seine Gefährten sind Miller, ein begnadeter Jäger und Fährtenleser,
Fred Schneider der beste Büffelhäuter des Westens und Charley Hoge, dem das Leben bereits ordentlich mitgespielt hat. Er ist der Wagenlenker des
Ochsengespanns mit dem sich die 4 Abenteurer auf den Weg machen durch die Weiten der Prärie auf der Suche nach dem legendären abgelegenen Bergtal,
in dem es nach den Berichten Millers nur so von Büffeln wimmeln soll. Hunger, Durst, Hitze, Dürre, aber auch Schneestürme und Zweifel bis hin zur Verzweiflung
bleiben den Männern und dem Leser nicht erspart. So präzise und anschaulich erzählt, ohne Pathos in einer klaren, schönen Sprache ist dieser etwas andere
Wildwest-Roman ein echter Lesegenuss.
Gelesen von Bianca Jahn-Hommen
Jan Weiler war bisher für seinen feinen Humor und Witz bekannt. Und nun ein Krimi von ihm.
Ein Mädchen aus der Siedlung, in der Kühn mit seiner Familie wohnt, wird vermißt. Und wenige Meter von seiner Wohnung entfernt wird ein älterer Herr mit unzähligen Messerstichen aufgefunden. Und seine Tochter will ein Pferd zum Geburtstag...kein Wunder, dass Kühn zu tun hat. Und immer wieder blitzt Weilers Humor erfrischend auf.
Gelesen von Dieter W.Fried
Eine ganz eigene Stimme hat dieser Krimi. Einerseits Pieter Posthumus, der von der Stadt Amsterdam angestellt ist und sich um ein würdiges Begräbnis für Menschen kümmert, die niemanden haben. So wird er auch mit einem Toten konfrontiert, der Kleidung und Aussehen nach einen Migrationshintergrund hat. Und schon ist er mitten in einem politischen Mordfall, der ohne P. P. nie aufgedeckt worden wäre. Spannend und zum Nachdenken.
Gelesen von Dieter W.Fried
»Laurent blätterte um und entdeckte zwei mit Kugelschreiber geschriebene Zeilen: Für Laure, in Erinnerung an unsere Begegnung im Regen. Patrick Modiano.« Die Schrift tanzte vor seinen Augen. Modiano, der ungreifbarste unter den französischen Autoren. Der seit Ewigkeiten nicht mehr in der Öffentlichkeit auftrat und nur ganz selten ein Interview gewährte. (...) Ein Buch mit Widmung von ihm zu besitzen erschien mehr als unwahrscheinlich. Und doch waren die Zeilen da.“
Laure wird nachts in Paris vor ihrer Haustür ausgeraubt und Laurin findet die Handtasche am nächsten Tag in einem Hinterhof, in der Nähe seiner Buchhandlung. Aus dieser Ausgangsituation entwickelt Antoine Laurin eine wunderschöne, ebenso melancholische wie hoffnungsvolle Liebesgeschichte, die einem sehr schnell in ihren Bann zieht. Literatur und Liebe werden hier in der Stadt der Liebe wunderbar miteinander verwoben.
Ein tolles Buch für einen Nachmittag im Sofa oder auf der Terrasse.
Gelesen von Stefanie Hösch
Ein Mord in der Finanzwelt sorgt für Unruhe in den geheimen Zirkeln des Geldsystems. Die Scotland-Yard-Polizistin Rebecca Winter entdeckt, dass ein geheimer Algorithmus die Ursache für eine einsetzende Mordserie ist: Den Börsen, durch ihre technische und globale Vernetzung angreifbar und manipulierbar wie nie zuvor, droht ein gigantischer Crash. Winter stößt auf einen Plan, der die uns bekannte Zivilisation bis ins tiefste Mark treffen wird.
Dieser ungemein spannende und sehr aktuelle Thriller führt den Leser durch ganz Europa und bietet immer wieder ungewohnte, sehr rasante Orts- und Perspektivenwechsel. Die sehr ungewöhnlichen Charaktere der Geschichte halten die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht. Man ist sich hinterher nicht mehr sicher, ob die Geschichte nun Fiktion oder schon Wirklichkeit ist.
Ein von der ersten bis zur letzten Seiten fesselnder Thriller.
Gelesen von Stefanie Hösch
Erst gestern stand Vincent Che Veih von der Düsseldorfer Kripo vor diesem Grab: Pia, die 17-jährige Nichte eines Kollegen, hat sich das Leben genommen und wurde hier beigesetzt. Jetzt liegt eine zweite junge Frau inmitten der Blumen und Trauerkränze. Entstellt von zahllosen Verletzungen, Spuren eines tagelangen Märtyriums. Abgelegt am Ende einer stürmischen Nacht. Warum ausgerechnet hier?.
Wer einen gut Polizeithriller sucht, ist hier genau richtig. Vincent Veih muss gegen die eigenen Kollegen ermitteln, seine Mutter, die RAF Terroristin Brigitte Veih veröffentlich ihre Autobiographie, seine Freundin Saskia erwartet mehr Verbindlichkeit in der Beziehung und nun kommt auch noch ein weiterer Mord hinzu. Außerdem erscheint in diesem Zusammenhang ein alter, scheinbar aufgeklärten RAF – Mord in völlig neuem Licht und Vincent Veih begegnet den alten, achso friedlichen Freunden seiner Mutter . Hort Eckert lässt den Leser durch diesen so unperfekten Ermittler, der dennoch sehr normal ist, tief in diesen Fall hineinsteigen . Dieser spannende, vielschichtige und mit erstaunlichen Wendungen geschriebene Krimi fasziniert von Anfang an.
Wenn Sie ungewöhnliche Krimis von leider noch nicht so bekannten Autoren mögen, sind Sie hier richtig.
Gelesen von Stefanie Hösch
Paris im Jahr 1911: um nicht gegen ihren Willen verheiratet zu werden, verlässt die junge Eva heimlich ihr Elternhaus in der Provinz und macht sich auf den Weg nach Paris.
Dort angekommen hat sie erst einmal nichts und muss bei Null anfangen. Sie lernt Sylvette kennen, mit deren Hilfe sie eine Stelle als Näherin im Moulin Rouge bekommt.
Während einer Vorstellung sieht sie zum ersten Mal den jungen aufstrebenden Picasso, von
dem sie sich sofort angezogen fühlt. Von da an kreuzen sich ihre Wege immer öfter und als Eva eines Abends für eine abwesende Freundin einspringt und sich ohne Erlaubnis auf die Bühne
des Moulin Rouge stellt, hat sie von da an Picassos volle Aufmerksamkeit.
Allerdings lebt der junge Maler mit Fernande Olivier zusammen, einer wunderschönen Frau,
mit der Eva glaubt, nicht konkurrieren zu können als sie sie kennenlernt.
Doch Picasso will sie und findet auch einen Weg: Eva wird zu seiner Muse und Geliebten.
Picasso und Eva waren bis 1915 definitiv ein Paar, doch ist ihr Zusammenleben nicht vollständig dokumentiert, auch ist die Geschichte nur ein kleines Puzzleteil aus Picassos Leben.
Anne Girard hat es geschafft, aus diesem kleinen Teil eine wunderbare Liebesgeschichte zu machen, die einen verzaubert.
Gelesen von Stefanier Forstner
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